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Schilda 03: Die Schildbürger bauen eine Mühle

Art: Schwank
AutorIn: unbekannt
Land: Deutschland
Sprecher: Tom Keymer

Natürlich waren die Bürger von Schilda begnadete Hausbauer. Sie bauten Rathäuser, Wohnhäuser und vieles mehr. Eines Tages beschlossen sie sogar, eine Mühle in der Stadt zu errichten. Den Mühlstein schlugen sie auf einem Berg aus einem grossen Felsen und brachten ihn mühevoll und unter Qualen ins Tal hinunter.
Unten angekommen überlegten sie, dass es doch eine Leichtigkeit sein müsse, den Mühlstein, der ja wundervoll rund war, den Berg hinunter zu rollen. Gesagt, getan. Unter viel Anstrengung brachten die Schildbürger nun den grossen, schweren Stein wieder den Berg hinauf. Sie plagten sich dabei wirklich ab. Oben angekommen, hatte dann einer der Schildbürger einen genialen Einfall: »Wenn wir den Mühlstein einfach so den Berg hinab rollen lassen, dann wissen wir am Ende gar nicht, wo er liegen bleibt«, sagte er zu seinen Freunden.

Sie lobten ihn und beschlossen schnell, dass einer aus ihrer Mitte gemeinsam mit dem Mühlstein, denn der hatte in der Mitte ja ein grosses Loch, den Berg hinunter rollen sollte. Der Freiwillige zwängte sich also in das Mühlsteinloch hinein, und schon ging es talwärts. Pech für ihn war nur, dass sich am Ende des Hanges ein kleiner See befand, in den der Stein samt Mann rollte. Und weil man schnell untergeht, wenn man einen schweren Mühlstein um den Hals trägt, so ertrank der Mann binnen weniger Minuten.

Von ihm und dem Mühlstein war also nichts mehr zu sehen. Als seine Freunde den Bergabstieg ebenfalls bewältigt hatten, fragten sie aufgeregt: »Wo ist er nur?«
Doch als sich dieser Mann auch nach Tagen noch immer nicht gemeldet hatte, tja, was glaubt ihr wohl, was die Schildbürger da taten? Na klar, sie hängten überall Steckbriefe mit dem Gesicht des Mannes und dem Mühlstein auf. Wer einen Mann mit einem Mühlstein um den Hals sähe, möge sich dringend melden, stand zudem darauf geschrieben.

Dass sich bis heute niemand gemeldet hat, das ist schon klar ...



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