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Eulenspiegel 13: Till wird Milchhändler

Art: Schwank
AutorIn: unbekannt
Land: Deutschland
Sprecher: Tom Keymer

Till Eulenspiegel reiste von Stadt zu Stadt. Von Norden nach Süden und von Osten nach Westen. Auch in Bremen, hoch oben im Norden, machte er eines Tages Halt. Dort rollte er ein riesengrosses Fass auf den Marktplatz.

Als die Bäuerinnen mit ihren Milcheimern kamen, um die Milch zu verkaufen, da sprach er die Frauen einfach an. »Füllt eure Milch hier in mein Fass«, sagte er. »Ich will es euch gut bezahlen«.

Die Bäuerinnen hofften auf ein gutes Geschäft. Eine nach der anderen entleerte ihren Eimer in Tills Fass. Als das Fass randvoll war, da richtete Till Eulenspiegel das Wort an alle Anwesenden. »Liebe Frauen«, begann er, »ich habe heute leider kein Geld bei mir, so dass ich eure Milch gar nicht bezahlen kann. Seid doch so lieb und kommt in zwei Wochen wieder, dann will ich eure Milch bezahlen.«

Das wollten die Frauen natürlich nicht und protestierten laut: »Gib uns unsere Milch sofort zurück«, schrien sie ihm entgegen. »Nehmt sie euch doch«, lachte Till. Und nun begann eine Rangelei unter den Frauen, die so in Bremen noch keiner gesehen hatte. Jede wollte die erste an dem grossen Fass sein und ihren Anteil wieder aus dem Bottich holen. Die eine schubste die andere weg, und bald lag mehr Milch auf dem Boden als in den Eimern.

Zwei Bäuerinnen aber stritten so heftig, dass schliesslich sogar das ganze Fass umkippte — und sich der Inhalt, die kostbare Milch, wie ein See über den ganzen Marktplatz verteilte. Und wo war Till Eulenspiegel? Natürlich verschwunden.



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