Ähnliche Fabel mit anderem Ausgang: Der Fuchs und der Rabe

Ein Rabe trug ein Stück vergiftetes Fleisch, das der erzürnte Gärtner für die Katzen seines Nachbarn hingeworfen hatte, in seinen Klauen fort. 

Er wollte es auf einer alten Eiche verzehren. Da schlich ein Fuchs herbei und rief ihm zu: »Sei mir gesegnet, Vogel des Jupiters!« 

»Für wen hältst du mich?« fragte der Rabe. 

»Für wen ich dich ansehe?« erwiderte der Fuchs. »Bist du nicht der rüstige Adler? Warum verstellst du dich?«
 
Der Rabe staunte und freute sich innig, für einen Adler gehalten zu werden. »Ich muss diesen Irrtum nicht aufklären«, dachte er. Grossmütig liess er ihm also seinen Raub hinabfallen und flog stolz davon. 

Der Fuchs fing das Fleisch lachend auf und frass es mit boshafter Freude. Doch bald verkehrte sich die Freude in ein schmerzhaftes Gefühl: Das Gift fing an zu wirken, und er starb elendiglich.