Rumpelstilzli.li - E-Learning für die ersten 3 Schuljahre

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Das Hirtenbüblein

Art: Märchen
AutorIn: Brüder Grimm
Land: Deutschland
Sprecher: Tom Keymer

Es war einmal ein Hirtenbübchen. Es war wegen seiner weisen Antworten, die es auf alle Fragen gab, weit und breit berühmt. Der König des Landes hörte auch davon. Er glaubte es aber nicht und liess das Bübchen kommen.

Da sprach er zu ihm: »Wenn du mir auf drei Fragen, die ich dir stelle, Antwort geben kannst, so will ich dich ansehen wie meinen eigenen Sohn. Und du sollst bei mir in meinem königlichen Schloss wohnen.« Da sprach das Büblein: »Wie lauten die drei Fragen?«

Der König sagte: »Die erste lautet: Wie viele Tropfen Wasser sind im Weltmeer?«
Das Hirtenbüblein antwortete: »Herr König, lasst alle Flüsse auf der Erde verstopfen, damit kein Tröpflein mehr daraus ins Meer läuft, das ich nicht erst gezählt habe, so will ich euch sagen, wie viele Tropfen im Meere sind.«

Da sprach der König: »Die andere Frage lautet: Wie viele Sterne stehen am Himmel?«
Das Hirtenbübchen sagte: »Gebt mir einen grossen Bogen weisses Papier.« Dann machte es mit der Feder so viele feine Punkte darauf, dass sie kaum zu sehen und fast gar nicht zu zählen waren und einem das Sehen verging, wenn man darauf blickte. Darauf sprach es: »So viel Sterne stehen am Himmel, wie hier Punkte auf dem Papier sind, zählt sie nur.« Aber niemand war dazu imstand.

Da sprach der König: »Die dritte Frage lautet: Wie viele Sekunden hat die Ewigkeit?«

Da sagte das Hirtenbüblein: »In Hinterpommern liegt der Demantberg, der hat eine Stunde in die Höhe, eine Stunde in die Breite und eine Stunde in die Tiefe. Dahin kommt alle hundert Jahre ein Vöglein und wetzt sein Schnäbelein daran. Wenn der ganze Berg abgewetzt ist, dann ist die erste Sekunde von der Ewigkeit vorbei.«

Da sprach der König: »Du hast die drei Fragen aufgelöst wie ein Weiser und sollst von nun an bei mir in meinem königlichen Schlosse wohnen. Ich will dich ansehen wie meinen eigenen Sohn.«
 



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