Es war einmal ein Fuchs, der auf der Suche nach einem Mahl den Wald durchstreifte. Da begegnete ihm ein Eichhörnchen. »Das gäbe einen herrlichen Schmaus« dachte er, »aber es ist so leicht und springt von Zweig zu Zweig, wie liesse sich das wohl fangen?«

Als schlauer Fuchs, der er war, kam ihm schnell ein Gedanke. »Eichhörnchen! Eichhörnchen!« rief er ihm zu. »Ich habe deinen Vater sehr gut gekannt und — bei meiner Ehre — er war viel behänder als du. Er sprang nicht von Zweig zu Zweig, sondern von Baum zu Baum. Das kannst du wohl nicht?«

»Wenn mein Vater von Baum zu Baum sprang«, erwiderte das Eichhörnchen, »warum sollte ich es nicht können?«

Es nahm also einen Anlauf, machte einen Sprung, verfehlte den Baum und fiel direkt vor dem Fuchs zu Boden, der ihm sofort die Pranke auf den Rücken legte. »Eichhörnchen! Ich werde dich verschmausen.«

»Gut! Da habe ich mich erwischen lassen. Aber weisst du, auch ich habe deinen Vater gekannt, und der hätte sich wohl gehütet, zu essen, ohne sich vorher bekreuzigt zu haben.«

»Das ist richtig«, erwiderte der Fuchs, »und wenn mein Vater sich vor dem Essen bekreuzigte, so will auch ich es tun.«

Und er hob die Pranke, um sich zu bekreuzigen. Aber im gleichen Augenblick machte das Eichhörnchen einen Sprung zur Seite, schwang sich auf einen Baum, und auf einem Zweige sitzend betrachtete es den Fuchs, der sehr verdrossen und ganz verwirrt dasass, weil er so dumm gewesen war, sich irreführen zu lassen.

»Jetzt kannst du schmausen, Freund Fuchs«, rief es ihm zu.