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Eulenspiegel 07: Till lässt drei Schneider purzeln

Art: Schwank
AutorIn: unbekannt
Land: Deutschland
Sprecher: Tom Keymer

In der Stadt Brandenburg hielt es Till Eulenspiegel ganze 14 Tage aus. Er hatte eine schöne Herberge, ganz nahe beim Marktplatz. Und wären da nicht die drei Schneidergesellen aus dem Nachbarhaus gewesen, dann wäre Till sicher noch länger in der Stadt geblieben.

Doch diese drei Gesellen hatten es auf Till abgesehen. Jedes Mal, wenn er an ihnen vorbeiging, dann machten sie sich über sein Aussehen lustig. Dazu muss man wissen, dass diese jungen Schneider stets draussen vor dem Laden arbeiteten, solange das Wetter das zuliess. Dazu holten sie jeden Morgen ein grosses Brett aus der Werkstatt und legten es auf vier stabile Holzpfosten.

Nach einigen Tagen Verhöhnerei wurde es Till Eulenspiegel zu bunt. In der Nacht, als alle schliefen, schlich er aus dem Haus und sägte alle vier Holzpfosten an. Davon hatte natürlich niemand etwas bemerkt. Und so legten am nächsten Morgen die drei frechen Schneidergesellen wieder ihr Brett auf die Pfosten und nahmen ihren Platz ein. Alles ging gut.

Zumindest so lange, bis der Schweinehirt kam und auf seinem Horn blies, um alle Schweine aus den Häusern zu locken. An diesem Tag war Markt, und die Strassen waren vollgestopft mit Menschen. Da suchten sich die Schweine den einfachsten Weg — unterhalb des Brettes hindurch, auf dem die Schneider sassen.

Und wie Schweine nun einmal so sind, sie stiessen natürlich an die angesägten Pfosten, die sofort nachgaben und der Reihe nach umfielen. Die drei Schneider flogen und purzelten durcheinander. Das war ein komisches Bild. Alle Umstehenden lachten herzhaft, denn es sah aus, als wären die drei weggeweht worden.

Doch niemand brachte diesen Spass mit Till Eulenspiegel in Verbindung. Denn keiner hatte ihn an diesem Morgen in der Stadt gesehen. Das konnte auch niemand, denn er hatte die Stadt längst verlassen.



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