Ein Reisender kam in ein Dorf, das fünf Kilometer von der Stadt entfernt lag, in der er zu Hause war. Am Abend kaufte er sich bei dem Verwalter der Karawanserei zehn gekochte Eier und ass sie. Am nächsten Morgen sagte er: »Ich habe kein Geld bei mir. Wenn ich in die Stadt komme, werde ich dir das Geld für die Eier senden.« — Dann reiste er nach Hause. Er vergass aber, dem Besitzer der Karawanserei das Geld zu senden.

Ein Jahr später erhielt er von dem Verwalter der Karawanserei einen Brief, in dem folgendes stand:
»Sende mir 150 Tuman für die zehn Eier, die du voriges Jahr bei mir kauftest und nicht bezahltest. Wenn ein Huhn diese zehn Eier ausgebrütet hätte, hätte ich nach einem Monat zehn Hühner gehabt. Im zweiten Monat hätte ich jedes Huhn zwanzig Eier ausbrüten lassen. Zwanzig mal zwanzig macht vierhundert Hühner. Im dritten Monat würde ich jedes der vierhundert Hühner zwanzig Eier ausbrüten lassen, und zwanzig mal vierhundert macht achttausend Hühner. Auf dieselbe Weise würde der vierte und fünfte Monat vergehen.

Nun, wo bereits zwölf Monate verlaufen sind, beläuft sich der Preis für die Hühner, die aus diesen zehn Eiern hätten ausgebrütet werden können, alles in allem auf 150 Tuman, welche du hiermit zu bezahlen hast.«

Der unglückliche Reisende sandte folgende Botschaft zurück: »Gib mir drei Tage Zeit, dass ich mir die Sache überlegen kann. Dann werde ich dir Antwort auf deinen Brief geben.« Am folgenden Tage ging er hin zu einem gebildeten Mann und legte ihm die Sache vor. Der Mann sprach: »Gib mir fünf Tuman, dann werde ich die Sache schon mit ihm ins Reine bringen.« — Darauf ging der Reisende ein. Dann schrieb der Mann an den Verwalter der Karawanserei:

»Morgen werde ich in dein Dorf kommen und dir die Antwort auf dein Schreiben überbringen.«

Der nächste Tag kam, aber der Mann kam nicht. Zwei Tage später schrieb der Verwalter der Karawanserei: »Ich erwarte dich. Warum kommst du nicht?« — Der Mann schrieb zurück: »Du musst schon entschuldigen, aber ich war so sehr in Anspruch genommen. Ich sollte nämlich zehn Scheffel gekochte Erbsen säen. Wenn Gott will, komme ich, wenn ich die gekochten Erbsen gesät habe, aber wenn ich sie nicht gleich in die Erde lege, werden sie mir noch verderben.«

Als der Verwalter der Karawanserei diesen Brief gelesen hatte, schickte er folgende Antwort zurück: »Wenn die Erbsen, die du gesät hast, gekocht waren, wie kannst du da glauben, dass sie jemals keimen werden! Gekochte Erbsen können doch keine Frucht treiben.«

Der Mann las diesen Brief und antwortete: »Wenn dies der Fall ist, können auch keine Hühner aus gekochten Eiern kommen.«