In alter Zeit lebte irgendwo ein Mann, der war ein grosser Faulpelz. Er liess sich von seiner Frau Reisklösse bereiten. Diese musste sie ihm am Hals festbinden. Ohne auch nur einen Finger gerührt zu haben, machte er sich auf in die Stadt.

Um die Mittagsstunde herum bekam er jedoch Hunger. Weil er aber ein Faulpelz war, hatte er keine Lust, die Klösse von seinem Halse zu nehmen. Er wartete, ob nicht jemand komme und sie ihm abnehme. Unterdessen wanderte er weiter.

Da begegnete ihm ein Mann, der seinen Mund weit aufsperrte. Als er sah, wie jener so den Mund offen hielt, war er davon überzeugt, dass jener sehr hungrig sein müsse. Also dachte er sich: »Wenn ich diesen Mann bitte, wird er für mich die Reisklösse herunternehmen.«

»Heda! Ich habe an meinem Hals Klösse festgebunden bekommen. Ich bin aber zu faul, die Hände auszustrecken und sie loszubinden. Wenn du sie mir herunternimmst, will ich dir die Hälfte abgeben!« So bat er.

Darauf antwortete der Mann, welcher den Mund offen hielt: »Schon lange bin ich selbst in Verlegenheit, weil sich die Schnur meines Strohhutes gelockert hat. Da ich aber zu faul bin, die Schnur festzubinden, warte ich, ob ich sie nicht von jemandem festgebunden bekomme. So lange aber sperre ich meinen Mund auf, damit mein Strohhut nicht herunterfällt!«