Rumpelstilzli.li - E-Learning für die ersten 3 Schuljahre

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Der Fischräuber

Art: Märchen
AutorIn: unbekannt
Land: Japan
Sprecher: Tom Keymer

Es war an einem kalten Tag im Winter. Ein Fischer holte aus einem Eisloch zahlreiche Fische heraus, legte sie auf einen Schlitten und machte sich dann auf den Heimweg. Ein Fuchs beobachtete dies. Dieser Fuchs hatte eine grosse Vorliebe für Fische. Ausserdem war sein Bauch schrecklich leer. Er dachte: »Auf irgend eine Weise möchte ich an diese Fische herankommen!«

Der Fuchs lief nun dem Schlitten ein wenig voraus und liess sich dann auf den Weg fallen, als wenn er tot wäre. »Das Fell dieses Fuchses hätte ich gern, um eine Mütze daraus zu machen!« dachte sich der Fischer. Da er glaubte, der Fuchs sei tot, hob er ihn auf und warf ihn auf den Schlitten.

Mit der neuen Last zog er dann seinen Schlitten weiter. In dem Moment aber, in dem der Fischer nicht hinblickte, warf der Fuchs heimlich einen Fisch vom Schlitten hinunter. Und damit nicht bemerkt würde, dass er leichter geworden war, legte er als Ersatz einen Stein darauf und machte sich mit dem Fisch in den Wald davon.

Als der Fuchs nun im Wald den gestohlenen Fisch verspeiste, kam ein Bär daher. »Wo hast du den Fisch herbekommen?« — »Ich habe ihn gefischt!« — »Ich möchte auch so einen Fisch haben!«

Da belehrte ihn der Fuchs: »Ich will dich das Geheimnis lehren, wie man Fische fängt. Wenn du diesem Pfad folgst, kommst du an den Fluss. Der Fluss ist mit Eis bedeckt. Wenn du dort an ein rundes Loch kommst und deinen Schwanz in dieses Loch hineinhängen lässt, werden die Fische anbeissen. Dann musst du ihn zusammen mit den Fischen herausziehen.«

Voller Freude eilte der Bär fort. Er fand das Eisloch und liess seinen Schwanz hineinhängen. Geduldig wartete er, dass Fische anbissen. Nach einer Weile hatte er das Gefühl, dass er am Schwanz festgehalten würde. »Zweifellos werde ich an meinem Schwanz von einem grossen Fisch festgehalten. An dem köstlichen Leckerbissen werde ich mich tüchtig sattessen!« dachte er und zerrte an seinem Schwanz.

Da schien es ihm jedoch, als risse irgend etwas ab. Er schlug einen Purzelbaum, fiel auf die Nase und rutschte über das Eis. Als der Bär nun überlegte: »Was ist geschehen?« und um sich blickte, war sein Schwanz an der Wurzel abgerissen und im Eisloch steckengeblieben.



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