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Eulenspiegel 14: Till beschlägt sein Pferd ganz goldig

Art: Schwank
AutorIn: unbekannt
Land: Deutschland
Sprecher: Tom Keymer

Manche Fürsten und andere hohe Herren freuten sich, wenn Till Eulenspiegel bei ihnen war. Sie hatten Freude an seinen Narrenstreichen — solange sie nicht selbst davon betroffen waren.

Einer von denen war der König von Dänemark. Er hatte Till wirklich fest in sein Herz geschlossen. Eines Tages geschah es, dass Till Eulenspiegels Pferd neu beschlagen werden musste.

»Bezahl, was zu bezahlen ist«, sagte der König zu seinem Hofschreiber. »Was Till Eulenspiegel braucht, soll er auch bekommen.« Till freute sich und ging sogleich zu einem Goldschmied. Er liess seinem Pferd neue Hufeisen aus reinem Gold anpassen. Das gefiel ihm sehr!

Dann gab er dem Hofschreiber des Königs gleich die Rechnung: 100 Taler seien zu zahlen, stand da geschrieben. Der Schreiberling eilte gleich zum König und berichtete. Der König war natürlich ausser sich. »100 Taler«, rief er, »da kann ich ja die Pferde einer ganzen Armee beim Hufschmied beschlagen lassen.«

Er wandte sich an Till: »Warum ist die Rechnung so hoch?«, fragte der König. Und Till berichtete, dass er mit seinem Pferd bei einem Goldschmied und nicht bei einem Hufschmied gewesen sei.

»Ihr habt gesagt, Majestät, was ich brauche, soll ich auch bekommen. Und mein Pferd braucht nun mal goldene Hufe.«
Da sah der König von Dänemark ein, dass auch er von Till Eulenspiegel zum Narren gehalten worden war. Trotzdem blieben die beiden Freunde — bis an ihr Ende.



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