Rumpelstilzli.li - E-Learning für die ersten 3 Schuljahre

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Die Sterntaler

Art: Märchen
AutorIn: Brüder Grimm
Land: Deutschland
Sprecher: Tom Keymer

Es war einmal ein kleines Mädchen. Sein Vater und seine Mutter waren gestorben. Das Mädchen war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, um darin zu wohnen. Es hatte kein Bettchen mehr, um darin zu schlafen. Es hatte  nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Das Mädchen war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld.

Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: »Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.« Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: »Gott segne dir’s,« und ging weiter.

Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: »Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.« Da zog es seine Mütze aus und gab sie ihm.

Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind. Es hatte kein Leibchen an und fror. Da gab es ihm seins.

Und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin.

Endlich gelangte es in einen Wald. Es war schon dunkel geworden. Da kam noch eins und bat um ein Hemdlein. Das fromme Mädchen dachte: »Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben.« Es zog das Hemd aus und gab es auch noch hin.

Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel. Es waren lauter blanke Taler. Und obschon es gleich sein Hemdlein weggegeben hatte, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Leinen. Da sammelte es die Taler ein und war reich für sein Lebtag.



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