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Der Fuchs und der Rabe

Art: Fabel
AutorIn: J. de La Fontaine
Land: Frankreich
Sprecher: Tom Keymer

Ähnliche Fabel mit anderem Ausgang: Der Rabe und der Fuchs

Eines Tages stibitzte ein Rabe aus der Küche eines Bauernhofes ein Stück Käse. Der Bauer schimpfte mit dem frechen Vogel: »Verschwinde, du Dieb!« Schnell flog der Rabe hinüber zum Wald und liess sich auf einem Ast nieder. »Hier bin ich in Sicherheit!« keuchte er und wollte sich genüsslich über den Käse hermachen.

Zufällig kam in diesem Augenblick ein Fuchs des Weges. Dieser hatte seit Tagen nichts mehr im Magen. Als er den Käse roch, lief ihm das Wasser im Maul zusammen. »Es wäre doch gelacht, wenn ich mit meiner Schlauheit nicht an den Käse herankommen könnte!« dachte er.

Er setzte sich unter den Baum und rief überschwänglich: »Welch schöner Vogel sitzt da oben? Welch schillernde Farben er hat! Wahrlich, einen prächtigeren Vogel habe ich noch nie gesehen!«

Der Rabe fühlte sich sehr geschmeichelt. Er schloss die Augen und spreizte eitel seine Flügel. Der schlaue Fuchs sprach weiter:

»Bei so viel Schönheit hat dieser Vogel sicher auch eine süsse Stimme!« Der Rabe war über seinen Verehrer so entzückt, dass er dem Fuchs gleich beweisen wollte, dass seine Singstimme auch bewundernswert sei. Doch er stiess nur ein heiseres Gekrächze aus!

Kaum hatte er aber den Schnabel geöffnet, da fiel ihm gleich der Käse aus dem Schnabel — dem Fuchs direkt vor die Füsse. Der Fuchs schnappte sich den Leckerbissen und rannte freudig davon.



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